Sie steht für Genuss, Tradition und die österreichische Mehlspeis-Kultur wie keine zweite: die Sachertorte. Schon seit fast 200 Jahren verführt und verzückt sie Menschen aus aller Welt, dieses süße Meisterwerk, dessen Geschichte ebenso spannend ist wie ihr unvergleichlicher Geschmack. Zeit, sie zu erzählen!
Dass er mir aber keine Schand‘ macht, heut Abend!
Alles begann im Jahr 1832. Am Hofe des Fürsten Metternich in Wien wurden besondere Gäste erwartet und zu diesem Anlass sollte ein außergewöhnliches Dessert serviert werden. Einziges, aber großes Problem: Der Chefkoch lag krank im Bett! So fiel diese Aufgabe spontan dem damals erst 16-jährigen Kochlehrling Franz Sacher zu, der daraufhin eine zarte Schokoladentorte kreierte, mit fruchtiger Marmeladenfüllung und dunkler, edel glänzender Glasur. Die Festgesellschaft war hingerissen – und eine kulinarische Legende war geboren.
Nach Paris, Berlin, London und auch übers Meer gehen Sachertorten!
Doch zunächst blieb der breite Erfolg der dunklen Schönheit aus. Franz Sacher ging ins Ausland, kehrte 1848 aber wieder nach Wien zurück und machte sich mit einem Wein- und Feinkostgeschäft selbständig. Es war schließlich sein Sohn Eduard, der während seiner Lehrjahre in der K.u.K. Hofzuckerbäckerei Demel das Tortenrezept seines Vaters perfektionierte und damit ihren weltweiten Erfolg begründete. Als er 1876 das exklusive Hotel Sacher hinter der Staatsoper eröffnete, wurde die Sachertorte rasch zum Bestseller und zu einer international bekannten Wiener Spezialität. 1894 war sie bereits so berühmt, dass sie Eingang in das große Appetit-Lexikon fand, wo die Autoren Habs und Rosner über sie schwärmten:
Sacher Torte nennt sich eine Chocoladentorte höherer Art, die sich vor ihren Gefährtinnen noch besonders auszeichnet, indem sie unter der glänzenden Chocoladen-Robe noch ein Hemd von Aprikosen-Marmelade trägt. […] Man meint ein Gedicht von Heine auf der Zunge zu haben.
Krieg und Frieden
Doch der Erfolg brachte auch Konflikte: Bald erhob die Konditorei Demel, wo Eduard Sacher das Tortenrezept ja vollendet hatte, ebenso den Anspruch, das süße Original zu verkaufen. Ein heftiger Rechtsstreit entbrannte, der mehrere Jahrzehnte andauern sollte und in dem sich die Häuser Sacher und Demel um die Verwendung des Namens, die Anzahl der Marmeladenschichten und die genaue Rezeptur stritten. Im Jahr 1965 schließlich entschied das Gericht letztgültig zugunsten des Hotels Sacher, das seither die „Original Sacher-Torte“ verkauft. In der Konditorei Demel trägt sie offiziell den Namen „Demel Sachertorte“.
Wiener Flair bei dir daheim
Ob nun die Torte vom Sacher oder vom Demel die feinste ist? Nun, das ist und bleibt eine Frage des persönlichen Geschmacks. Aber wenn es nach uns geht, ist es ohnehin ganz anders: Am besten schmeckt nämlich die Sachertorte, die aus deinem eigenen Ofen kommt! Also hol dir gleich unser bewährtes Rezept und zaubere dir die berühmteste Torte der Welt ganz einfach selbst auf deinen Kaffeetisch. Und nicht vergessen: Ein groooßer Gupf Schlagobers gehört unbedingt dazu!