Na, hast du auch alle deine sieben Zwetschken beisammen? So oder so ähnlich werden vor allem Kinder des Öfteren gefragt, wenn es Zeit zum Aufbrechen ist: Liegt alles bereit? Schuhe angezogen? Die Kappe am Kopf?
Natürlich sind Zwetschken aber nicht nur für lieb gewonnene Redewendungen und Zungenbrecher gut (lies weiter bis zum Schluss!) – wir freuen uns auf die herrlichen, aromatischen Früchte auch aus kulinarischer Sicht. Doch bevor es ans Kochen und Backen geht, hier noch sieben Wissensschnipsel rund um das beliebte Steinobst – mal zum Merken, mal zum Schmunzeln:
1. Sommerzeit ist Zwetschkenzeit
Ihre Saison haben Zwetschken von Ende Juli bis Ende September. Dann heißt es fleißig sein und möglichst viel von der Ernte für den Winter konservieren – sei es gedörrt, tiefgekühlt oder eingekocht als Röster, Kompott und Marmelade.
2. Frische Zwetschken sind glatt und prall ohne faltigen Stielansatz
Im Kühlschrank halten sich die Früchte bis zu einer Woche. Dabei sollten sie separat gelagert werden, da Zwetschken das Reifungsgas Ethylen absondern, das das Nachbarobst und -gemüse schneller reifen und somit auch verderben lässt.
3. Ode an die Hauszwetschke
Solltest du zu den Glücklichen gehören, die abseits der herkömmlichen Supermarktware Zugang zu Hauszwetschken haben, dann gratulieren wir dir aufs Herzlichste! Diese alte, eher spät reifende Sorte ist sehr ertragreich, die Früchte sind klein, das Aroma aber ist ein absoluter Traum! Perfekt für Zwetschkenfleck, Kuchen oder Strudel!
4. Dir ist alles powidl?
Noch so eine Redewendung! Mit ihr soll zum Ausdruck gebracht werden, dass etwas (oder alles) schlichtweg egal ist. Powidl selbst ist ein köstlicher Bestandteil der österreichisch-böhmischen Mehlspeisküche, bei der (über)reife Zwetschken ganz langsam und ohne Zucker eingekocht werden. Die dicke, sämige, fast schwarze Masse wird klassisch zum Füllen von Buchteln, Germknödeln oder für den außergewöhnlichen Alt Wiener Patzerlgugelhupf verwendet.
5. Ein weißlicher Schimmer ist kein Grund zur Sorge
Der weiße, wachsige Belag auf Zwetschken ist im Normalfall kein Schimmel. Er wird Reif genannt, entsteht ganz natürlich und schützt die Früchte vor dem Austrocknen.
6. Zwetschke oder Zwetschge?
Die Schreibweise des Namens sorgt oft für Verwirrung. Doch eigentlich gibt es kein Richtig oder Falsch – nur länderspezifische Unterschiede: In Österreich schreiben wir meist Zwetschke, in Deutschland Zwetschge.
7. Zwetschken ohne Ende
Ein großes Spektakel ist das alljährliche Zwetschkenknödel-Wettessen im Rahmen des Trnkobraní-Festivals im tschechischen Vizovice. Der Rekord liegt bei unglaublichen 228 Knödeln! Wenn du versuchen möchtest, den Rekord zu brechen: Hier findest du unser köstliches Zwetschkenknödel-Rezept.
Und zum Schluss verraten wir dir noch – wie angekündigt – einen Zungenbrecher, der es in sich hat (vor allem, wenn du ihn in österreichischer Mundart aussprichst). Viel Spaß!
Zehn zerquetschte Zwetschken und zehn zerquetschte Zwetschken sind zwanzig zerquetschte Zwetschken.