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Allerheiligenstriezel - ein süßer Brauch

Zu Allerheiligen besuchen viele Menschen die Gräber ihrer verstorbenen Verwandten, schmücken sie mit Blumen, entzünden Lichter und denken in Stille an ihre Lieben zurück. Vermutlich wäre es ein trauriger Tag – wäre da nicht diese eine süße Tradition, auf die sich zahlreiche kleine (und auch große) Kinder freuen: den Allerheiligenstriezel. Doch warum schenken wir am 1. November eigentlich einen Striezel? Und was hat das beliebte Brauchtumsgebäck mit abgeschnittenen Zöpfen zu tun? Lies weiter, dann erfährst du es!

 

Wie die Tradition entstand

 

In früheren Zeiten war der Allerheiligenstriezel ein Armenbrot, das an Kinder und Bedürftige verteilt wurde, damit sie für die Toten beten. Die Striezelbettler zogen dabei von Haus zu Haus und sammelten das Gebäck mit Reimsprüchen ein. Mancherorts wurde es auch in der Nacht von Allerheiligen auf Allerseelen auf die Gräber gelegt, weil man glaubte, die Verstorbenen kämen in diesen Stunden auf die Welt zurück und hätten bestimmt den Wunsch, sich zu stärken.

Das klingt düster und mitunter auch ein wenig gruselig – und ist Gottseidank heute ganz anders. Der Allerheiligenstriezel entwickelte sich über die Jahre von der milden Gabe an mittellose Menschen zum zentralen Bestandteil der sogenannten Godnsach, also des Geschenks, das die Taufpaten in vielen Regionen Österreichs beim Besuch des Patenkindes am 1. November mitbringen als Zeichen der Verbundenheit.

 

Warum der Striezel ein Zopf ist

 

Auch die Form des Backwerks kommt nicht von ungefähr: Die Technik des Flechtens galt früher in vielen Kulturen als Schutz, um böse Mächte abzuwehren. Daher trugen auch die Frauen ihr langes Haar meist zu Zöpfen geflochten. Starb jemand aus der Familie, wurde der Haarzopf als Zeichen der Trauer abgeschnitten.

Dieses alte Trauerritual ging irgendwann von echten Haarzöpfen auf geflochtenes Gebäck über – und wird heute mit Glück, Segen und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht.

 

Was es sonst noch zu wissen gibt

 

  • Im Osten Österreichs sagt man meist Striezel, im Westen des Landes sowie in Bayern und der Schweiz hingegen Zopf.

 

  • Traditionen rund um den Allerheiligenstriezel gibt es viele: In der Steiermark muss er so groß wie das Kind sein, in manchen Gegenden des Burgenlands wird er als Verehrerstriezel als Liebesgabe verschenkt und im Weinviertel wird beim Striezelpaschen bis in die Nacht hinein um das kunstvoll geflochtene Germteiggebäck gewürfelt.

 

  • Glück oder Unglück? Die Überlieferung besagt: Der Striezel muss gut aufgehen, andernfalls droht Unheil im kommenden Jahr. Dann lieber ein gelingsicheres Rezept und frische Hefe verwenden! Ein paar Tipps findest Du hier: Großartiger Germteig hat ein Geheimnis!

 

  • Rosinen: Hot or Not? Auch die Herstellungsart des Striezels unterscheidet sich je nach Region und Geschmack. Einmal sind Rosinen im Teig, dann wieder nicht. Manchmal wird er mit Hagelzucker oder Mandeln bestreut – manchmal mit einer weiß glänzenden Zuckerglasur überzogen. Hin und wieder werden dem Striezel auch Seelenvögel aus Germteig aufgesetzt, die den Geist der Verstorbenen symbolisieren.

 

Bei uns findest du ein wunderbares Rezept für deinen perfekten Allerheiligenstriezel – pur genossen oder auch mit Butter, Marmelade oder Honig bestrichen schmeckt er einfach herrlich! Und wenn dir wider Erwarten etwas davon übrigbleibt, dann warten in unserem Blogbeitrag über kulinarische Striezelverwertung jede Menge Ideen auf dich!

 

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