Sie versprechen Vitalität, Energie und Wohlbefinden und sollen so etwas wie die geheimen Wunderwuzzis einer gesunden Ernährung sein: Superfoods. Der Hype um Chiasamen, Aҫai-Beeren & Co. ist seit Jahren ungebrochen – einfach ein paar Löffelchen über das Müsli oder den Salat gestreut, und schon ist alles gut. Aber ist es wirklich so einfach? Was ist dran an den teuren Exoten – und gibt es vielleicht sogar heimische Alternativen?
Was ist so super an Superfoods?
Superfoods sind Lebensmittel mit einer Besonderheit im Nährstoffprofil. Sie enthalten beispielsweise eine extra Portion Vitamine, einzelne Mineralstoffe in hohen Dosen oder interessante Mengen an sekundären Pflanzenstoffen. Dadurch sollen sie einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit haben. Der große Nachteil: Meist kommen sie von sehr weit her, aus Ländern wie Mexiko, Peru, China oder Indien, wo die Produktionsbedingungen wenig nachhaltig sind.
Warum es sich lohnt, zu heimischen Alternativen zu greifen
Zum Glück haben auch viele heimische Nahrungsmittel wahre Superkräfte! Sie sind außerdem preiswerter und entlasten die Umwelt. Bist du neugierig geworden? Hier kommen unsere Top 5 der regionalen Superhelden!
Avocados werden meist aus Süd- und Mittelamerika importiert und sind vor allem wegen ihres hohen Gehalts an gesunden Fetten beliebt. Doch Walnüsse können da locker mithalten: Sie punkten mit jeder Menge Omega-3-Fettsäuren, die eine positive Wirkung auf die Gehirnleistung haben und unser Herz-Kreislauf-System schützen.
Supertipp: Schon eine kleine Handvoll Walnüsse am Tag bringt Gutes für Herz & Hirn.
Rezepttipp: Nussbrot
Aҫai-Beeren gelten als Wunderfrüchte, denn sie enthalten viele Anthocyane, die den Beeren ihre violette Farbe verleihen und unseren Körper vor schädlichen freien Radikalen schützen. Aber hey: Heidelbeeren können das auch! Ihr Gehalt an Anthocyanen ist vergleichbar hoch, außerdem werden sie superfrisch geerntet – im Wald oder bei Landwirten als Kulturheidelbeeren.
Supertipp: Besonders reich an Anthocyanen sind die kleinen Waldheidelbeeren, bei denen auch das Fruchtfleisch dunkel gefärbt ist.
Rezepttipp: Heidelbeermuffins
Zugegeben: Chiasamen sind toll. Vitamine, Mineralstoffe, jede Menge Ballaststoffe, Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren, alles da. Doch auch die heimischen Leinsamen bieten diesen wertvollen Nährstoff-Mix und können Chiasamen problemlos ersetzen.
Supertipp: Da Leinsamen eine sehr harte Schale besitzen, solltest du sie schroten, damit du ihre Inhaltsstoffe optimal aufnehmen kannst.
Rezepttipp: Ruck-Zuck-Weckerl mit Körnern
Die getrockneten und gemahlenen Blätter des tropischen Gewächses Moringa oleifera sind reich am grünen Pflanzenstoff Chlorophyll, der eine verblüffende Ähnlichkeit zum menschlichen Blutfarbstoff Hämoglobin aufweist und unter anderem antioxidativ und entzündungshemmend wirkt. Doch es muss kein Wunderbaum aus Indien sein: Viele natürliche Chlorophyll-Quellen wachsen direkt vor deiner Haustür! Brennnessel, Giersch, Löwenzahn, Taubnessel oder Vogelmiere sind vom Frühling bis in den Herbst hinein wahre Nährstoffbomben und stehen zum Sammeln bereit.
Supertipp: Nur jene Pflanzen ernten, die du kennst und nur so viel, wie du wirklich brauchst.
Rezepttipp: Kräuterbuchteln mit Cottage Cheese
Grüntee ist ein starkes Antioxidans und enthält viel Spermidin, eine Substanz, die die Zellreinigung, die sogenannte Autophagie, unterstützt und so nicht nur Erkrankungen vorbeugen, sondern auch den Alterungsprozess verlangsamen könnte. Die wahren – und heimischen – Champions in Sachen Spermidingehalt sind jedoch die Weizenkeime! Lies hier mehr über Spermidin in Weizenkeimen und seine Wirkungen auf den Körper.
Supertipp: Die goldenen Flöckchen lassen sich auf vielfältige Weise in den Speiseplan integrieren. 1 – 2 EL Weizenkeime täglich versorgen dich optimal mit Spermidin.
Rezepttipp: Müsli mit Bio-Weizenkeimen
Das Gute liegt so nah!
Wir müssen nicht in die Ferne schweifen – auch hierzulande wachsen viele wertvolle Nahrungsmittel, die uns mit allem versorgen, was wir brauchen. Wenn wir sie in unsere Ernährung integrieren, machen wir unseren Speiseplan vielfältiger, bunter und bestimmt auch gesünder!