Thymian, Salbei und Lavendel, Schafgarbe, Königskerze und Brennnessel: Im sonnigen August dreht sich alles um unsere Kräuter. Der Spätsommer ist eine Zeit verschwenderischer Fülle und würziger Leichtigkeit. Kräuter, die nun gesammelt werden, sollen große Kraft besitzen und besonders heilkräftig sein.
Der 15. August, Mariä Himmelfahrt, ist traditionell der Natur und ihren Schätzen gewidmet. Vielerorts werden Kräutersträuße gebunden, zur Segnung in die Kirche getragen und anschließend verteilt. Im kommenden Jahr sollen sie Haus und Hof und alle Menschen und Tiere, die darin wohnen, vor Unheil bewahren.
Sieben, neun, zwölf oder doch ganz anders?
Es gibt die unterschiedlichsten Ansichten, wie viele verschiedene Kräuter und Blumen in einen Kräuterstrauß gehören. Aber ob nun sieben, neun, zwölf oder ein Vielfaches davon - wichtig ist die Botschaft, die hinter diesem Brauchtum steckt: Eine intakte Natur ist unser höchstes Gut.
Willst du die Kraft der Kräuter in deine Küche holen und duftendes, aromatisches Gebäck aus dem Ofen zaubern? So geht’s:
Frische Kräuter werden fein gehackt und in den Teig gemischt – das passt bei Pizza und Brot genauso wie bei Scones und Kuchen und wertet jedes Gebäck geschmacklich auf. Empfehlenswert sind würzige Kräuter wie Rosmarin oder Oregano, für süße Teigvarianten passen Minze oder Zitronenmelisse.
Ein sehr sinnliches Backerlebnis ist es, Kräuter in Germteigzöpfe einzuflechten. Ein Beispiel dafür ist mein Wilder Kräuterzopf – mein Beitrag zum Austria Food Blog Award 2022 in der Kategorie Backen mit Liebe.
Aufkleben? Ja genau, richtig gelesen - aber geklebt wird hier nur mit Wasser. Große Blätter eignen sich besonders gut, beispielsweise von der Brennnessel. Rolle sie vorsichtig mit dem Nudelholz glatt und befestige sie anschließend in einem beliebigen Muster auf dem gereiften und mit Wasser besprühten Brotlaib. Das Ergebnis ist immer wieder schön und wird dich überraschen. Für weniger Wagemutige: Focaccia mit Knoblauchöl bestreichen und noch heiß mit frisch gehackten Kräutern bestreuen.
Selbst gemachtes Kräuterpesto ist eine wunderbare Möglichkeit, der Fülle an Kräutern im Sommer Herr (und Frau) zu werden – und auch, um Germteiggebäck auf die nächste Stufe zu heben, wie hier beim pikanten Striezel mit Kräuterpesto.
Beim Backen braucht es Flüssigkeit – doch es muss nicht immer Wasser oder Milch sein! Aus Kräutern lassen sich wunderbar aromatische Tees zubereiten, die geschmackliche Tiefe bringen und zusätzliche Aromen beisteuern.