Ein Wohnzimmer für Göttinnen
In früheren Zeiten galt der Holunder als heilig. In ihm wohne die germanische Göttin Holla und halte ihre schützenden Hände über Haus und Hof, Mensch und Tier – so erzählte man sich. Deshalb hieß es auch, man müsse vor einem Hollerbusch den Hut ziehen und dürfe ihn auf keinen Fall fällen.
Es gab aber noch einen anderen, vielleicht sogar wichtigeren Grund, in der Nähe des Hauses einen Holunderbusch zu pflanzen oder zu hegen: seine unglaubliche Vielseitigkeit in Sachen Heil- und Nahrungsmittel.
Herrgottsapotheke für allerlei Beschwerden
Schon seit Jahrhunderten werden alle Teile des Holunders zur Behandlung unterschiedlichster Erkrankungen genutzt, weshalb ihm der Volksmund den Namen Herrgottsapotheke gab.
Rinde, Beere, Blatt und Blüte, jeder Teil ist Kraft und Güte.
Und auch heute noch wird diese besondere Pflanze zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Immer mehr Studien zeigen, dass insbesondere die Beeren zellschützend, immunfördernd und antientzündlich wirken. Schließlich ist keine andere heimische Frucht reicher an Anthocyanen (das sind antioxidative Pflanzenstoffe, die den Körper vor sogenannten freien Radikalen schützen können) – ein wahres Superfood!
Kostbar in der Küche
Darüber hinaus schmecken Holunderbeeren natürlich auch wunderbar und können für die Herstellung von Säften, Marmelade, Sirup, Gelee, Chutneys oder zum Aromatisieren von Punsch, Essig oder Likör verwendet werden. Ihr herb-fruchtiges Aroma passt besonders gut zu herbstlichem Obst wie Äpfeln, Birnen oder Zwetschken, aber auch zu Wildgerichten und würzigem Käse.
Schon gewusst?
Holunderbeeren sollten nicht roh verzehrt werden, denn sie enthalten geringe Mengen des Glycosids Sambunigrin, das Übelkeit, Magenschmerzen und Durchfall auslösen kann. Das Erhitzen der Beeren wirkt diesem unerwünschten Effekt entgegen.
3 Mini-Rezepte für dich
Damit du gleich loslegen kannst, haben wir drei schnell umsetzbare und unkomplizierte Rezept-Ideen mit Holunderbeeren für dich zusammengetragen:
Tipps zum Ernten & Sammeln